
Neubau eines Forschungszentrums mit ComBAR®-Bewehrung
von Detlef LeißnerHochempfindliche Messgeräte haben eine Eigenschaft, die ich an mir auch wiederfinde: Wenn ich schwierige Probleme lösen muss, dann lässt sich das am effektivsten in einem ungestörten Umfeld bewerkstelligen. Nun stellt gerade diese Eigenschaft Planer und Errichter von Forschungsgebäuden vor eine Herausforderung. Bewehrungstechnik aus Stahl, die normalerweise in Gebäuden zum Einsatz kommt, sorgt für eine Art “Grundrauschen”, die höchstempfindliche Elektromesstechnik so gar nicht brauchen können, denn Stahlbewehrung ist magnetisierbar und elektrisch leitend. Schöck ComBAR®, ein glasfaserverstärkter Kunststoff, bietet einen Ausweg. Denn genau diese Nebenwirkungen werden bei diesem Material ausgeschlossen.
Damit die Messergebnisse im neuen Forschungszentrum, das ich in der Bauphase betreuen durfte, nicht verfälscht werden, entschied man sich für Schöck ComBAR®.
Seitliche Schalung und Sauberkeitsschicht der Sohle sind mit einer speziellen wassersperrenden Folie ausgelegt. Somit wird eine wasserdichte Sohle hergestellt. Zusätzlich wird die Betonfläche von angrenzenden, schon betonierten Gebäudeteilen mit einer schwingungsfreien Matte getrennt. Die Einarbeitung der ComBAR®-Bewehrung ist anschließend der Schlussstein. Durch diese drei Maßnahmen wird in einer Gebäudehülle aus normalem Stahlbeton ein Bereich geschaffen, der die Elektroforschung im Nanobereich ermöglicht.
Die Glasfaserbewehrung, die im Vergleich zu herkömmlicher Stahlarmierung zwei Drittel weniger wiegt, lässt sich einfach verlegen. Die einzelnen Stäbe werden mit Kabelbindern miteinander verbunden.
Beim Einbau war mein Kollege Karl Huck vom ComBAR®-Team mit auf der Baustelle. Hier wirft er einen letzten prüfenden Blick auf die Planung.
Natürlich sind Rundstäbe und Bügel entsprechend beschriftet mit Pos., Anzahl und Abmessung. So ist der Einbau übersichtlich und einfach zu handhaben.
Drunterleisten werden zur Sicherung der erforderlichen Betondeckung auf der Sauberkeitsschicht der Sohle verlegt.
Die maßgenaue Verlegung der unteren Bewehrungslage ist eine saubere und leichte Arbeit, im Gegensatz zu herkömmlichem Bewehrungsstahl.
Wie der Bereich der Sohle, werden auch die Bügel im Randbereich mit ComBAR® erstellt.
Als Abstandhalter dienen runde Gitternetzrohre, die mit der Kreissäge oder mit dem Winkelschleifer abgeschnitten werden. So kann eine stufenlose Höhendifferenz zwischen unterer und oberer Bewehrung erreicht werden.
Nach fertiger Armierung habe ich mich mit dem Prüfer über die Verlegung und Eigenschaften des ComBAR®-Stabes unterhalten. Für ihn war es das erste Mal, er hatte zuvor noch keine ComBAR® bewehrten Bauteile geprüft. Er war genauso erstaunt und begeistert wie der Bauunternehmer und der Planer. Alle drei hatten zuvor noch nicht mit ComBAR® gearbeitet und lobten die einfache Verarbeitung und den umfassenden Service von Schöck.
Auf der Sohle, die anschließend betoniert wurde, werden später noch zwei Einzelfundamente mit ComBAR® erstellt. Diese nehmen die sensible Messtechnik auf. Sobald die Fundamente armiert werden, treffe ich alle Beteiligten wieder auf der Baustelle.
Kategorien

Gerne können Sie auch einen Gastbeitrag schreiben!

0 Kommentare
Kommentare schreiben